Schöne Typographie – diese Regeln sollten Sie kennen

Wird ein unangenehmes Schreiben dadurch besser, dass es ein attraktives Schriftbild aufweist? Macht es Werbung effektiver? Oder den Liebesbrief schöner? – Was den Liebesbrief betrifft, werden Sie vermutlich sofort zustimmen. Doch – sagen Sie jetzt vielleicht – tolle Schrift macht Rechnungssummen auch nicht kleiner. Das stimmt natürlich.

Aber dennoch belegen sogar Studien, dass auch der optische Eindruck den Charakter eines Schriftstücks beeinflusst. Sie kennen diese Art von Psychologie beispielsweise von hübsch verpackten und beschrifteten Produkten, Slogans und anderen treffsicher gestalteten Werbebotschaften. Das bedeutet ganz konkret: Typografie und Psychologie sind ein perfektes Duo, das man clever einsetzen sollte.

Was genau versteht man unter Typographie?

Der Begriff Typographie besteht aus zwei Elementen. „Typos“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Schlag“ oder „Abdruck“. Das Anhängsel „-graphie“ bedeutet „Schreiben“ oder „Schrift“. Klassiker der Typographie : das traditionsreiche Handwerk der Buchdrucker oder auch das Hämmern der uralten Schreibmaschine.

Auch wenn wir heute nicht mehr mit einzeln herausgesuchten beweglichen Druckbuchstaben drucken, sondern ganz smart und digital, haben schöne Schriften nach wie vor einen bedeutsamen Stellenwert. Doch existieren denn Regeln oder Tricks, was attraktive Schriftbilder anbetrifft? Ja! Wir von Phylokarte haben als Schrift- und Printprofis ein paar wertvolle Tipps zusammengestellt.

1. Passende Schriften: das A und O

Ehe wir nun bestimmte Arten von Schriften thematisieren: Das Wichtigste rund um das Gestalten von Briefen und anderen Printprodukten ist es, dass Typographie und Inhalt beziehungsweise Anlass zusammenpassen. Also: Hochzeitseinladungen dürfen verschnörkelt-romantisch sein, das Eventplakat zu Halloween schaurige Lettern und ein Kinderprodukt als Verpackungsschrift bunte Schreibschrift besitzen. Doch bei der Korrespondenz mit Banken oder Behörden, der klassischen Bewerbung oder einem Kondolenzbrief sollte auch das typographische Design entsprechend dezenter sein.

2. Weniger ist manchmal mehr

Als Profis rund um passende Typographien beraten wir unsere Kunden vor dem Druck natürlich auch bezüglich der Optik. Denn nicht selten toben diese sich richtig aus, wenn sie erst einmal die Vielfalt von Schriften entdecken, die sie ja auch noch bezüglich Fett- und Kursivschrift, Unterstreichungen und Farben designen können.

Deshalb ein Rat von unseren Profis: „Erschlagen“ Sie den Adressaten nicht durch ein wildes Potpourri von unterschiedlichen typographischen Stilelementen. Ein einheitliches Konzept beruhigt Ihre Adressaten und macht auch einen professionelleren Eindruck. Lesefreundlichkeit pur eben.

3. Freiräume schaffen

Klingt zunächst vielleicht etwas merkwürdig – aber auch Text braucht Freiheit. Genügend Abstände schaffen Luft und Lesegenuss. Nach rechts, nach links, nach oben, nach unten und zwischen den Zeilen. Von solchen Strukturen, die idealerweise auch Gedankengänge voneinander abgrenzen, profitieren sowohl Sie als auch Ihre Leserinnen und Leser.

4. Serifen und Grotesken – Schriften richtig mischen

Serifenschriften, beispielsweise der Klassiker Times New Roman, haben kleine „Anhängsel“ quer zu längeren Linien von Buchstaben. Sie gelten als besonders lesefreundlich und als ideale Kandidaten bezüglich des normalen Fließtextes. Perfekte Überschriften machen dagegen Grotesken – Schriften ohne Serifen wie das klare Arial.

Ein Tipp: Jedes Textverarbeitungsprogramm bietet ein reichhaltiges Menü von unterschiedlichen Schriftarten. Diese sind schon als Vorschau erkennbar. Probieren Sie einige davon aus, indem Sie Ihren Text markieren und dann entsprechende formatieren.

Sie möchten Typographie dem Profi überlassen? Wir sind bereit!